RezensionenZu Cthulhu Libria Neo #3 - Dunkle Weihnacht Axel Weiß (Deutsche Lovecraft Gesellschaft, Arkham Insiders) auf Phantastik-Literatur.de: "Es gibt ein interessantes historisches Setting, eine bemerkenswerte Gesellschaft, es gibt Grusel und Gemütlichkeit. Nicht zu vergessen: ein feines erotisches Feuer, das die Autorin wohlbedacht im Hintergrund schürt. Als sei es die natürlichste Sache der Welt entsteht vor dem lesenden Auge ein Mix aus Historie, nordischer Folklore, seemännischem Aberglaube, Gothic Tale und Gesellschaftserzählung. Das Schöne ist, dass man das als lesende Person natürlich nicht so auseinanderklamüsert, — sondern als völlig gegeben hinnimmt. Grund dafür ist eine erzählerische Prägnanz und ein ausgesprochenes Gefühl für die richtige Länge von Szenen und Episoden. In dieser Hinsicht ist Julbocken ist ein Paradebeispiel für die Überlegenheit der Kurzgeschichte (etwa im Vergleich zum Roman). Ich wüsste beim besten Willen nicht, wo ich etwas hinzutun, wo ich etwas wegnehmen sollte — so ausgewogen und in sich stimmig ist die ganze Konstruktion, die schließlich von der Autorin mit diabolischem Schalk im Nacken zum Platzen gebracht wird. Julbocken ist nicht die erste Story in dem Band: aber für mich ein mehr als gelungener Auftakt. Und weil ich so einen Spaß beim Lesen hatte, habe ich die Geschichte gleich noch einmal gelesen. Dies auch, weil sie einige sehr schöne Sätze enthält, die in der Phantasie ein Eigenleben entwickeln. Das kann mal die Beschreibung der nächtlichen Tafel sein, mal die Skizzierung einer erotischen Attraktion. Frohes Fest, kann ich da nur sagen!" Michael Schmidt, Verleger u.a. der Reihe Zwielicht, Blog Der ErnstFall Michael Schmidt, darauf: "Dem kann ich nur zustimmen, ich war auch hellauf begeistert. Vordergründig ist die Story etwas altmodisch, zeigt aber auf den zweiten Blick sehr viel: Grusel, Horror, Erotik, Sagen, das ist sehr gelungen. Für mich ein Kandidat für den Vincent Preis 2020/21 und vor allem, auch wenn das Thema Weihnachten ist, eine Geschichte, die man das ganze Jahr lesen kann." Zum Cthulhu Libria Neo #2 - Horror in Eisenbahnen Rahel Schmitz auf Zauberwelten-online.de: "Hier einige meiner persönlichen Highlights: Dreimal Silke Brandt Wer ist eigentlich der polnische Schriftsteller Stefan Grabiński und warum sollte sich die Phantastik dringend tiefergehend mit diesem Autor befassen? Die Antwort auf diese Frage liefert Silke Brandt in gleich drei Beiträgen mit sehr individuellen Ansätzen. "Das Licht am Ende des Tunnels ist ein Zug – Stefan Grabińskis 'Dämon der Bewegung'" ist eine detaillierte essayistische Auseinandersetzung mit Grabińskis Kurzgeschichtensammlung Demon ruchu (dt.: Dämon der Bewegung), in der sowohl die wichtigen Motive und Stile des Polen als auch die verschiedenen Ausgaben und enthaltenen Geschichten der Anthologie vorgestellt werden. "Der dunkle Punkt am Horizont" ist dagegen eine Kurzgeschichte nach dem Prinzip "Was wäre, wenn ich Stefan Grabiński im Zug treffen würde?" Die Erzählung ist geheimnisvoll, atmosphärisch, verrät nie zu viel und suggeriert doch eine Menge. Der letzte Beitrag von Brandt ist schließlich eine Rezension von "In Stefan’s House: A Weird Fiction Tribute to Stefan Grabiński" samt eines Interviews mit dem Verleger Jordan Krall. Mit diesem Abschluss zeigt Brandt, welche Inspiration Grabiński auch heute noch für Kulturschaffende sein kann und ist." Zum Zwielicht 15 Hermann Urbanek, im Printmagazin Geek! Ausgabe 57. Mai/Juni 2021. S. 65 "Neu in der Autorenriege ist Silke Brandt, die eine herausragende Geschichte beigetragen hat. Alles in allem wieder eine rundweg überzeugende Ausgabe. Weiter so!" Carsten Kuhr, am 13.2.2021 auf Phantastiknews.de "Silke Brandts „Der vierte apokalyptische Reiter“ geht in der Zeit ein wenig weiter zurück. Ebenfalls sorgfältig recherchiert und atmosphärisch dicht berichtet sie uns von den unchristlichen Taten des Deutschen Ordens im Osten." Ivonne Tunnat, am 2.1.2021 auf rezensionsnerdista.com Der vierte apokalyptische Reiter (KG): "Auch diese Kurzgeschichte spielt in der Vergangenheit, was man dem Stil auch anmerkt. Der leicht baltische Einschlag ist ebenfalls sehr angenehm, um den eigenen Erlebnishorizont beim Lesen zu erweitern. Das ist nicht einfach nur eine ausgedachte Geschichte, da steckt einiges an Recherche dahinter, wie bereits beim Lesen, aber spätestens jedoch bei den drei Quellenangaben klar wird. Es geht um den Deutschen Ritterorden und die nordisch-baltischen Kreuzzüge dieses Ordens. Zwar sind die Figuren in dieser Geschichte fiktiv, nicht aber der grobe Ablauf der Ereignisse, um die die Geschichte sich rankt." Unter dem Zeichen der Sanduhr: Betagte Protagonisten in der Dunklen Phantastik (Essay): "Mir fällt da ja sofort Ralph Roberts aus "Schlaflos" von Stephen King ein. Ein wunderbarer, betagter Protagonist. Aber um den geht es hier in diesem Artikel nicht - da gibt es noch einige andere, auch aus viel älteren Geschichten, beispielsweise von E. A. Poe. (Aufgrund dieses Artikels habe ich mir übrigens sofort danach "das verräterische Herz" reingezogen.) Es gibt einige extrem gute Gedanken in diesem Aufsatz, die auch sorgsam begründet und mit Beispielliteratur belegt werden: - Betagte Protagonist:innen sind mehr mit ihrem Innenleben beschäftigt, die Umgebung ist weniger relevant als für Jüngere - Ältere zweifeln an ihrer Wahrnehmung aufgrund von möglicher Demenz oder anderen Wahrnehmungsstörungen - Wir Leser:innen erwarten von älteren Figuren mehr Erfahrung und Abgeklärtheit. Wenn sie die Fassung verlieren, nimmt uns das mehr mit als bei jüngeren Figuren. Also gewinnt das Grauen an Verstörung für uns Leser:innen." Uwe Weiher, am 7.2.2021 auf Zauberspiegel-online.de: "Der vierte apokalyptische Reiter" nimmt Bezug auf die Eroberung Preußens durch den Deutschen Orden. Professor Islington hat sich vor einigen Jahren intensiv mit der Geschichte des Memellandes befasst. Jetzt erreicht ihn eine Botschaft, in der er um seine Expertise gebeten wird. Ein gewisser Augustinas Tereskinas hat in der Burg K. einen Fund gemacht. Islington soll ein Schriftstück auf Authentizität überprüfen. Es geht um den Deutschen Ritterorden. Haben sich die Ritter damals mit den dunklen Riten der Einheimischen befasst? Der Bittsteller macht einen zwiespältigen Eindruck auf Islington. Er ist der letzte Überlebende der Expedition ins Memelland. Gruselige Geschichte aus der Kutschenzeit und darüber hinaus mit einem wissenschaftlichen Quellenanhang versehen. "Unter dem Zeichen der Sanduhr: Betagte Protagonisten in der Dunklen Phantastik" steht unter der Prämisse: "Sterblichkeit und Vergänglichkeit sind zentrale Themen der Dunklen Phantastik". Und leicht anzüglich merkt die Autorin an, dass das Thema heute auch aktuell ist, weil die Stammleserschaft der Horrorwelle der 80er Jahre heute selbst dem Rentenalter zustrebt. Im Resümee merkt sie an: "Zu dem übernatürlichen Schrecken kommt der realistische, den wir verdrängen, aber nicht abschütteln können: die Angst, im Alter allein, wertlos, hilflos und schwach zu sein, Halluzination nicht mehr von Wirklichkeit unterscheiden zu können und zu wissen, dass der Ausweg nur der Tod - das ultimative unheimliche Unbekannte - sein kann." |